Die digitale Bildbearbeitung hat sich in den letzten Jahren radikal vereinfacht. Was früher komplexe Bildbearbeitungsprogramme und umfangreiche Schulungen erforderte, lässt sich heute mit wenigen Fingertipps auf dem iPad bewerkstelligen.
Freistellen durch Antippen und Schütteln
Einfaches Antippen und leichtes Schütteln des freizustellenden Objektes bietet eine unkomplizierte Methode zur Freistellung. Das iPad erkennt automatisch das Hauptobjekt im Bild und trennt es vom Hintergrund.
Die so freigestellten Bildobjekte können direkt in die Dateien-App oder auch in andere Apps gezogen werden. Die automatische Erkennung funktioniert bei deutlichen Kontrasten zwischen Vorder- und Hintergrund besonders zuverlässig, was in der Praxis meist gegeben ist, wenn gezielt Fotos für Lernmaterialien erstellt werden.
Transparenz bewahren: Von HEIC zu PNG
Ein wichtiger Schritt, der im Video hervorgehoben wird, ist die Konvertierung des Bildformats. Das iPad speichert Bilder unter Umständen im HEIC-Format, das zwar speicherplatzsparend ist, aber die Transparenz des freigestellten Bereichs nicht in allen Anwendungen korrekt wiedergibt. Die Lösung liegt in der Umwandlung nach PNG.
Dieser Prozess kann direkt auf dem iPad durchgeführt werden: In der Vorschau-App öffnet man das Bild, wählt die Export-Funktion und aktiviert die Option „Transparenz erhalten“.
Alternativ: Direkte Integration in Apple-Apps
Neben der universellen Methode bieten Apples Office-Applikationen Pages, Keynote und Numbers eine spezialisierte Freistellfunktion mit Toleranz-Einstellung. Diese ermöglicht es, den Bereich, der entfernt werden soll, manuell zu definieren und die Empfindlichkeit der Farberkennung feinabzustimmen.
Didaktische Einordnung und Einsatzmöglichkeiten
• Kommunikationsunterstützung: Freigestellte Symbole und Gegenstände für Unterstützte Kommunikation (AAC) erstellen
• Individualisierte Lernmaterialien: Personen, Gegenstände oder Situationen aus dem Alltag der Lernenden freistellen und in sozialen Geschichten oder Übungsmaterialien verwenden
• Motivationssteigerung: Lernende fotografieren sich selbst, entfernen den Hintergrund und setzen sich in Wunschorte oder -situationen – eine kreative und stark motivierende Aufgabe
• Visuelle Strukturierung: In Keynote oder Numbers freigestellte Bilder verwenden, um visuelle Aufbereitungen zu erstellen, die Abläufe oder Konzepte verdeutlichen
Kompetenzmodell und Medienbildung
Die Arbeit mit Bildern und deren Manipulation vermittelt grundlegende Medienkompetenz. Lernende verstehen, dass digitale Inhalte veränderbar sind und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben. Diese Erkenntnis ist Voraussetzung für eine kritische Medienrezeption und die Fähigkeit, digitale Realitäten zu hinterfragen.
Im Kontext der digitalen Grundbildung lassen sich die gezeigten Techniken in verschiedenen Kompetenzbereichen verorten:
• Produzieren und Präsentieren: Eigenständige Erstellung visueller Inhalte
• Problemlösen und Handeln: Finden von Lösungen für gestalterische Herausforderungen
• Analysieren und Reflektieren: Verständnis für Bildmanipulation und ihre Auswirkungen