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Wortschatz Aufgaben mit Sprachausgabe

Bei der Wortschatzarbeit kann die Verknüpfung von Bild, Schrift und Ton essenziell zum Lernerfolg beitragen. In diesem Beitrag stelle ich eine in Scratch programmierte Vorlage vor, mit der Lehrkräfte schnell und unkompliziert eigene, themenspezifische „Lern-Apps“ mit automatischer Sprachausgabe erstellen können.

Funktionsweise der Scratch-Anwendung

Die Basis bildet ein Scratch-Projekt, das als „Zuordnungsspiel“ konzipiert ist. Das Prinzip ist simpel und schülerzentriert:

  • Die Anwendung nennt einen Begriff per Sprachausgabe (Text-to-Speech).
  • Die Schülerinnen und Schüler suchen das passende Bild auf dem Bildschirm und klicken es an.
  • Bei korrekter Auswahl verschwindet das Bild.
  • Bei falscher Auswahl gibt es eine akustische Fehlermeldung, das Bild bleibt bestehen.
  • Der Begriff kann durch erneutes Klicken jederzeit wiederholt werden.

Praktische Umsetzung: Eigene Wortschatz-Sammlungen erstellen

Der größte Vorteil dieses Tools ist die Anpassbarkeit. Lehrkräfte sind nicht auf vorgefertigte Inhalte beschränkt, sondern können eigenes Bildmaterial verwenden. Dies funktioniert wie folgt:

  1. Vorlage öffnen: Nutzen Sie die bereitgestellte Scratch-Vorlage und klicken Sie auf „Schau hinein“, um den Editor zu öffnen.
  2. Bilder hochladen: Navigieren Sie zum Reiter „Kostüme“. Über das Symbol „Kostüm hochladen“ können eigene Bilddateien (Fotos, Symbole) vom Computer importiert werden.
  3. Automatisierung nutzen: Der Clou bei dieser Programmierung ist, dass der Dateiname des Bildes automatisch als das Wort fungiert, das die Sprachausgabe vorliest. Benennen Sie Ihre Bilddateien also exakt so, wie sie gesprochen werden sollen (z. B. „Computer.jpg“ wird zu „Computer“).
  4. Bereinigen: Löschen Sie die Platzhalter-Bilder aus der Vorlage.
  5. Speichern: Das fertige Spiel kann entweder im eigenen Scratch-Account oder lokal als Datei auf dem Computer gesichert werden.
  1. Sonderpädagogischer Bezug
  • Multisensorisches Lernen: Durch die Verbindung von auditivem Reiz (Sprachausgabe) und visuellem Reiz (Bild) werden verschiedene Wahrnehmungskanäle angesprochen.
  • Lesefreie Anwendung: Da die Anweisung rein auditiv erfolgt, eignet sich das Tool hervorragend für Schülerinnen und Schüler, die noch nicht lesen können, sowie für den DaZ-Bereich (Deutsch als Zweitsprache) oder in der Unterstützten Kommunikation (UK).
  • Fehlerloses Lernen: Die direkte Rückmeldung ermöglicht den Schülern eine sofortige Selbstkontrolle ohne Frustration.
  • Lebensweltbezug: Da eigene Fotos hochgeladen werden können, ist es möglich, Gegenstände aus dem direkten Umfeld der Schüler (z. B. das eigene Klassenzimmer, Werkzeuge im Werkunterricht) zu verwenden. Dies erleichtert den Transfer des Gelernten in den Alltag.

Methodische Hinweise für den Unterricht

  • Stationenlernen: Nutzen Sie die App als feste Station im Wochenplanarbeit oder beim Stationenlernen am PC oder Tablet.
  • Themenwochen: Erstellen Sie passgenaue Übungen zu aktuellen Sachthemen (z. B. „Haushaltsgeräte“, „Werkzeuge“, „Tiere des Waldes“).
  • Partizipation: Lassen Sie leistungsstärkere Schüler eigene Fotos machen und die Dateien benennen, um für ihre Mitschüler ein Quiz zu erstellen.

https://scratch.mit.edu/studios/32547946/

Autor:

Berater Digitale Bildung

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