Windows war noch vor ein paar Jahren der Monopolist unter den eingesetzten Systemen in der Schule. Inzwischen hat sich viel verändert, auch Microsoft. Großes Umdenken erforderte das Auslaufen der Windows XP Unterstützung. Daraus ergaben sich tonnenweise alte Rechner und Laptops, die so nicht mehr genutzt werden konnten. Wer solche Geräte noch bei sich im Regal stehen hat und verstauben lässt, der sollte sich mal überlegen, Linux MINT darauf zu installieren. Das geht einfach, sieht fast so aus wie Windows, kostet nichts und bietet Textverarbeitung, Video, Grafik und Audio „Out of the Box“.
Dieser Blog befasst sich mit dem Einsatz von Tablets und Computern in der Schule. Bisher stand hauptsächlich das iPad im Mittelpunkt, da es das Gerät ist, das ich momentan alltäglich im Unterricht und zur Vorbereitung nutze. Hier geht es aber auch allgemein um andere Technik, die in der Schule zum Einsatz kommt.
Linux Download und Vorbereitung
Die verschiedenen Distributionen von Linux MINT findet man auf dieser Website.
https://linuxmint.com/download.php
Mint ähnelt von der Oberfläche her sehr einer Windows Installation, so dass sich auch weniger versierte Nutzer schnell zurechtfinden können, da die Arbeitsabläufe aus der Windows Welt schon bekannt sind.
Die Installationsdateien können als sogenanntes „ISO-Image“ heruntergeladen werden. Damit lässt sich zum Beispiel eine DVD brennen. Diese DVD legt man in den Computer ein, und ändert die Boot-Reihenfolge des Computers.
Also: ISO auf DVD, DVD einlegen, Rechner neu starten
Neustart mit „Live-Linux“
Jetzt muss man schnell sein. Beim Start muss man eine bestimmte Taste drücken um den Rechner dazu zu bringen, nicht mehr von der Festplatte, sondern von der DVD zu starten. Diese Taste ist leider bei jedem Windows Rechner eine andere. Meist wird die Taste beim Start für ein paar Sekunden auf dem Bildschirm angezeigt. Gängige Tasten dafür sind ESC, DEL, F2, F11, F12. Wenn man diese Infos nicht findet, kann man googeln oder ausprobieren.
Wenn es geklappt hat, dann muss man auf jeden Fall die Option auswählen, dass vom CD-Rom Laufwerk gestartet werden soll.
(Wenn das Gerät kein CD-Rom Laufwerk mehr hat, muss man einen boot-fähigen USB Stick mit der ISO Datei erstellen und über diesen starten. Das Windows Tool, um diesen Stick zu erzeugen heißt „Linux-Live-USB-Creator“ http://www.linuxliveusb.com/en/download)
Jetzt erscheint ein Fenster mit der Auswahlmöglichkeit, Linux von der DVD (oder vom USB Stick) zu starten.
WICHTIG! Hier wird noch nichts installiert. Linux wird in den Arbeitsspeicher geladen und man kann testen, ob die wichtigsten Sachen funktionieren. So lässt sich das neue System erst gefahrlos ausprobieren.
Installation
Wenn Alles zufriedenstellend verlaufen ist wählt man auf dem Desktop jetzt „Install Linux Mint“
Nun muss man sich entscheiden, ob man Linux parallel zum bestehenden Betriebssystem installieren will, oder ob man die gesamte Partition löscht und nur noch Linux auf dem Rechner haben will. In beiden Fällen übernimmt das Installationsprogramm die ganze Arbeit, es ist kein vertieftes Computerwissen nötig, um das ganze durchführen zu können.
Nach etwa einer Viertel- bis zu einer halben Stunde (je nach Rechner) ist die Installation fertig. Es empfiehlt sich übrigens, den Rechner in ein WiFi Netz anzumelden oder per LAN Kabel anzuschließen, damit gleich während der Installation Updates und Treiber für Multimedia-Anwendungen geladen werden können.
Kompatibilität
Es ist erstaunlich wie gut und flüssig Linux gerade mit älteren Rechnern funktioniert. Die meisten Geräte (Drucker, Netzwerkkarten, Grafiktreiber) werden auch auf Laptops sofort erkannt. Sollte doch einmal etwas nicht funktionieren gibt es im Internet eine große Linux Community, die für fast alle Probleme Lösungen bereitstellt (Google ist dein Freund). Bei der Suche im Netz ist vielleicht hilfreich, dass Linux MINT eine Ubuntu Variante ist. Daher funktionieren dortige Lösungen auch hier.
Linux kommt mit einem großen kostenlosen Software Paket. Vieles ist schon vorinstalliert. zusätzlich gibt es den Paketmanager. Dieser ist quasi ein „App-Store“ mit dem sich mit einem Klick zusätzliche Software nachrüsten lässt.
So ist zum Beispiel das „Wine“ Paket sinnvoll. Ist dieses über den Paketmanager installiert, lassen sich in der Folge viele einfache Windows Programme auch unter Linux zum Laufen bringen. So kann man auf diese Weise zum Beispiel das „Budenberg“ Lernprogramm unter Linux installieren.
Fazit
Alte XP Rechner (oder noch älter) sind langsam, strotzen vor Sicherheitslücken und werden von Microsoft nicht mehr unterstützt. Mit Linux MINT kann man ihnen neues Leben einhauchen zum Surfen, Texte schreiben, und und und. Dabei ist es kostenlos, der Aufwand relativ gering und die Umstellung gar nicht so groß, wie man vielleicht befürchtet.
Lustig, gerade gestern habe ich auch ein altes Medion Notebook an unserer Schule mit MINt versehen, läuft wieder 1A!